FINANZVERWALTUNG des Landes Nordrhein-Westfalen
Dr. Marcus Optendrenk
05.08.2024

So macht Nordrhein-Westfalen Tempo beim Bau für die Bundeswehr

Investitionen der Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen steigen in den kommenden Jahren stark. Minister Dr. Optendrenk beim Besuch der Glückauf-Kaserne in Unna: „Mit schlanken Prozessen und neuen Baumethoden schaffen wir die Infrastruktur für unsere Sicherheit.“

Nordrhein-Westfalen ist wichtiger Partner des Bundes bei der Beschleunigung von Bauvorhaben für die Bundeswehr. Wie das Land hier angesichts stark steigender Investitionen in den kommenden Jahren aufs Tempo drückt, hat sich Minister der Finanzen Dr. Marcus Optendrenk jetzt in der Glückauf-Kaserne in Unna konkret angeschaut: Hier errichtet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB NRW) acht neue Unterkunftsgebäude für die rund 800 stationierten Soldatinnen und Soldaten in serieller Bauweise und so mit einer deutlich verkürzten Planungs- und Realisierungszeit. Minister Dr. Optendrenk: „Die militärischen Liegenschaften in Nordrhein-Westfalen benötigen ein umfassendes Modernisierungsprogramm, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu gewährleisten. Die Mittel aus Berlin für den militärischen Bundesbau in Nordrhein-Westfalen sollen in den kommenden vier Jahren um 270 Prozent steigen – das ist eine gute Nachricht für unser aller Sicherheit. Als Partner des Bundes werden wir dafür sorgen, dass diese Investitionen schnellstmöglich in eine leistungsfähige Infrastruktur fließen.“ 

Der Baubedarf des Bundes in Nordrhein-Westfalen steigt generell an: Bis 2028 ist eine Steigerung der jährlichen Bauumsätze von aktuell mehr als 230 Millionen Euro auf rund 640 Millionen Euro konkret geplant. Allein im militärischen Bereich steigen die Investitionen pro Jahr in diesem Zeitraum von mehr als 140 Millionen Euro auf fast 400 Millionen Euro. Weitere Bedarfe sind zu erwarten. „Wichtig ist, dass dieses Geld aus Berlin jetzt auch fließt“, erklärt Minister Dr. Optendrenk. „Wir haben das Personal für den Bundesbau in Nordrhein-Westfalen bereits verstärkt, Organisation und Prozesse optimiert. Unsere Bauverwaltung hat ein landesweit gebündeltes Konzept für die schnelle Umsetzung von Unterkünften in Modulbauweise vorgelegt – dieses Paket hat jetzt eineinhalb Jahre auf die Finanzierung des Bundes gewartet."

Der Bauverwaltung Nordrhein-Westfalen kommt mit sehr wichtigen Bundesliegenschaften wie beispielsweise dem ersten Sitz des Bundesverteidigungsministeriums in Bonn, des Militärischen Abschirmdienstes in Köln oder der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn mit der Flugbereitschaft der Bundesregierung eine besondere Bedeutung zu. Zudem ist unser Land mit Nörvenich und dem hier stationierten Eurofighter wichtiger Standort der Luftwaffe. In Geilenkirchen ist das NATO-System AWACS zur Luftraumüberwachung stationiert, die Start- und Landebahn wurde jüngst im laufenden Betrieb saniert.

Dass der Bund nicht selbst für die Bundeswehr baut, ist Verfassungsgrundsatz. Er bedient sich daher mittels des Organleiheverfahrens der Bauverwaltungen der Länder. Dieses Verfahren ist in einer Bundesbauvereinbarung (BBV) mit dem jeweiligen Land vereinbart. Nordrhein-Westfalen erneuert derzeit die BBV NRW und bekräftigt somit sein Bekenntnis zur Partnerschaft mit dem Bund. Zum Auftakt der Beschleunigung des militärischen Bauens in Deutschland gab es im Februar dieses Jahres eine Fachkonferenz der Länder mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius in Berlin.

Nordrhein-Westfalen hat sich im Bereich Bundesbau bereits frühzeitig schlagkräftiger aufgestellt und neben einem höheren Personaleinsatz insbesondere Planungsstrukturen und -prozesse optimiert. Das Projekt „Zukunft Bundesbau NRW“ des BLB NRW und der Oberfinanzdirektion hat mit seinen flachen Hierarchien und ergebnisorientierten Herangehensweisen Maßstäbe für die Fortschrittskultur innerhalb der öffentlichen Verwaltung gesetzt und wurde im vergangenen Jahr mit dem Public Leadership Award unter Schirmherrschaft des Bundesinnenministeriums ausgezeichnet. 

Zudem wird im Unterkunftsbau verstärkt auf innovative modulare sowie serielle Bauweisen zurückgegriffen. Aktuell sind weitere 400 Unterkünfte in modularer, systemoffener Bauweise in Augustdorf und Minden geplant. In der Glückauf-Kaserne in Unna entstehen 624 neue Unterkunftsräume in modernstem Standard nach dem Ansatz des seriellen Bauens, was die Umsetzung besonders schnell und wirtschaftlich macht. Zwei der Gebäude sind bereits fertiggestellt. „Mit der Umsetzung der neuen Medienversorgung, des Sanitätsversorgungszentrums und insbesondere der acht neuen Unterkunftsgebäude sind beispielgebende Baumaßnahmen zur Unterbringung und Versorgung in der Glückauf-Kaserne auf sehr gutem Weg zur Fertigstellung“, sagt Oberst Siegfried Josef Otto, Referatsleiter beim Bundesamt Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUDBw) in Düsseldorf, der unter anderem für die Kaserne in Unna zuständig ist. „Dies macht die Liegenschaft attraktiv, und die Lage an den Hauptverkehrsachsen macht sie darüber hinaus als wichtigen Standort für die Bundeswehr unentbehrlich. Schwerpunkt des weiteren Ausbaus der Kaserne liegt auf der Sanierung und Erneuerung des Technischen Bereiches und des Ausbildungsbereiches, um die stationierten Truppenteile wirkungsvoll in ihrem Auftrag unterstützen zu können.“

Minister Dr. Optendrenk bekräftigte bei seinem Besuch in Unna: „Die Frauen und Männer, die hier stationiert sind, arbeiten täglich dafür, dass wir uns sicher fühlen dürfen. Dafür gebührt ihnen unser aufrichtiger Respekt und herzlicher Dank. Wir werden als Land weiterhin alle unsere Möglichkeiten ausschöpfen, um sie bei der Wahrnehmung ihrer großen Aufgabe zu unterstützen.“

Hinweis: 
Fotos vom Termin in der Glückauf-Kaserne können Sie hier in druckfähiger Auflösung herunterladen: https://url.nrw/Kaserne