©Serie: Finanzbeamte geben Einblicke in ihre Tätigkeiten Teil 3 - Foto: Michael Fahrenbach
Traumjob gefunden - Ich bin Senior Funding Manager im Finanzministerium NRW
Dass es sich im Finanzministerium nicht nur um Steuern dreht, liegt eigentlich auf der Hand. Um ein Bundesland wie NRW mit allen laufenden Kosten im Fluss zu halten, wird jeden Tag eine große Summe Geld bewegt. Steuereinnahmen gehen ein, Investitionen und Anlagen werden getätigt. Wir – das bedeutet ein Team von insgesamt drei Händlerinnen und Händlern im Kreditreferat - beschaffen Kredite für das Land NRW und handeln mit Investoren die besten Zinskonditionen für unser Bundesland aus. Die gesamten Steuereinnahmen, Kreditaufnahmen und –tilgungen werden von hier aus gemanagt, damit das Land liquide genug ist, um Bezüge, Pensionen, Renten und andere Kosten des Landes zu zahlen.
Nach meinem Studium zum Diplom-Finanzwirt habe ich zunächst im so genannten Veranlagungsbezirk Steuererklärungen bearbeitet. Danach war ich fünf Jahre im Außendienst in der Betriebsprüfung tätig. Mit dem Einstieg ins Finanzministerium vor sechs Jahren, kehrte ich dem Steuerrecht dann den Rücken. Seither widme ich mich der Kreditfinanzierung des Landes.
Meine Aufgabe ist es, den Kapitalmarkt genau zu beobachten. Die Lektüre der Wirtschaftszeitung gleich nach dem Betreten des Büros am Morgen darf da natürlich nicht fehlen. Kleinste Veränderungen können bei den Summen mit denen wir hier umgehen zu großen Veränderungen bei den Zinskonditionen führen. Die meiste Zeit des Tages verbringe ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen im gemeinschaftlichen, so genannten Händlerraum. Den Kapitalmarkt über große Bildschirme ständig im Blick, laufen die meisten Kreditverhandlungen mit Banken per Telefon. 50 Telefonate am Tag sind da keine Seltenheit. Und es geht hoch her. Die Verhandlungen sind hart und es geht um immense Beträge. Kreditvereinbarungen über hunderte Millionen Euro werden hier am Telefon verhandelt und sind bindend. Dabei ist höchste Konzentration angesagt. Häufig telefonieren wir alle gleichzeitig und hören dann auch noch mit einem Ohr, was der Kollege am anderen Apparat gerade bespricht. Fließendes Englisch ist ein Muss. Zum Glück gibt es laufend Englischtraining und Sprachen waren ohnehin immer mein Ding. Auch eine Affinität zu Zahlen ist für diese Arbeit Grundvoraussetzung.
New York, Washington, Tokyo und die Metropolen in Europa - man kommt gut rum in meinem Job. Vor kurzem war ich eine Woche mit dem Finanzminister Norbert Walter-Borjans in Asien, um dort Kreditgeber für unser Land zu gewinnen. Um Anleihen in Milliarden Höhe - wir sprechen von Benchmark-Emissionen - zu generieren, muss man auch die Werbetrommel für NRW als soliden Kreditnehmer rühren. Nach elf Stunden Flug, gibt es einen engen Zeitplan. Fünf oder sechs Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gespräche an einem Tag sind harte Arbeit. In der Regel wird dieser Aufwand aber auch belohnt. Verbesserte Zinskonditionen beispielweise von gerade einmal 0,01 % auf eine Milliarde Euro können dem Land bereits eine Zinsersparnis von einer Millionen Euro einbringen.
Die Mischung aus großer Verantwortung, spannenden Verhandlungen und abwechslungsreichen Reisen macht mich in meinem Job glücklich und zufrieden. Und es hat mir gezeigt, wie vielfältig die Finanzverwaltung in ihrem Jobangebot aufgestellt ist und dass hier jeder mit einer Portion Engagement und Einsatz seine Nische finden kann. Meine berufliche Entwicklung ist dabei nur eine von vielen interessanten Möglichkeiten, die die Finanzverwaltung NRW zu bieten hat.
Nach meinem Studium zum Diplom-Finanzwirt habe ich zunächst im so genannten Veranlagungsbezirk Steuererklärungen bearbeitet. Danach war ich fünf Jahre im Außendienst in der Betriebsprüfung tätig. Mit dem Einstieg ins Finanzministerium vor sechs Jahren, kehrte ich dem Steuerrecht dann den Rücken. Seither widme ich mich der Kreditfinanzierung des Landes.
Foto: FM NRW / Günter Plewnia
Foto: FM NRW / Günter Plewnia
Die Mischung aus großer Verantwortung, spannenden Verhandlungen und abwechslungsreichen Reisen macht mich in meinem Job glücklich und zufrieden. Und es hat mir gezeigt, wie vielfältig die Finanzverwaltung in ihrem Jobangebot aufgestellt ist und dass hier jeder mit einer Portion Engagement und Einsatz seine Nische finden kann. Meine berufliche Entwicklung ist dabei nur eine von vielen interessanten Möglichkeiten, die die Finanzverwaltung NRW zu bieten hat.