Foto für das LBF mit einem Schriftzug und einer Person mit Tablet
29.11.2024

Aufbau des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität geht in die heiße Phase

Die zweite und finale Aufbaustufe steht bevor: Ab Januar 2025 bündelt das LBF NRW die gesamte Schlagkraft der nordrhein-westfälischen Steuerfahndung mit rund 1200 Beschäftigten. Minister Dr. Optendrenk: „Agilität statt starrer Strukturen: Nordrhein-Westfalen zeigt Tatkraft angesichts immenser Herausforderungen.“ 

Der Aufbau des neuen Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) geht in die heiße Phase: Zum bevorstehenden Jahreswechsel konzentriert Nordrhein-Westfalen die gesamte Schlagkraft und Kompetenz seiner Steuerfahndung in einer neuen Behörde und geht damit einen in Deutschland bislang einzigartigen Weg im Kampf gegen organisierte Finanzkriminalität, Geldwäsche und schweren Steuerbetrug. 

Der Weg von der Idee zur finalen Umsetzung war kompakt: Im Frühjahr 2023 hatte Minister der Finanzen Dr. Marcus Optendrenk die Gründung des neuen Landesamtes erstmals skizziert. Bereits zum 1. Januar 2024 nahm es in einer ersten Aufbaustufe seinen Betrieb als zusätzliche Dienststelle neben den zehn Finanzämtern für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung seinen Betrieb auf – zum kommenden Jahreswechsel werden diese nun alle organisatorisch in die zentrale Behörde mit Sitz in Düsseldorf integriert. Das LBF NRW bildet dann das Dach für rund 1200 Beschäftigte der nordrhein-westfälischen Steuerfahndung. „Angesichts der immensen Herausforderungen bei der Bekämpfung schwerer Finanzkriminalität dürfen wir nicht in starren Behördenstrukturen verhaftet bleiben, sondern müssen Agilität beweisen“, sagt Minister Dr. Optendrenk. „Wenn wir Kooperation besser, Prozesse schlanker und Schnittstellen reibungsloser machen, entfesseln wir das volle Potenzial unserer Expertinnen und Experten. Die Steuerfahndung Nordrhein-Westfalens hat enormes Know-how, das wir wirksamer machen, indem wir neu denken und organisatorische Barrieren aus dem Weg räumen. Nordrhein-Westfalen zeigt einmal mehr, was möglich ist, wenn man den Willen hat zu handeln.“

Die Zentrale des LBF NRW ist künftig in einem Gebäudetrakt des Landesamtes für Besoldung und Versorgung an der Düsseldorfer Johannstraße untergebracht. Dort wird in den kommenden Monaten das IT-Kompetenzzentrum aufgebaut, welches die Bekämpfung von Betrugsgeschäften mit Kryptowährungen sowie andere Formen von Cybercrime und moderne Ermittlungsmethoden wie den Einsatz von KI forcieren wird. Zudem ist ein großes Lagezentrum mit einem „Work Café“, das im Fall großer internationaler Einsätze Arbeitsplätze für bis zu 100 Fahnderinnen und Fahnder bietet, geplant. Mit eigenen Räumen für die Telekommunikationsüberwachung wird die Steuerfahndung in die Lage versetzt, Verdächtige in der Zukunft selbst abzuhören – auch Räumlichkeiten für Vernehmungen sind im Aufbau. Das LBF NRW bündelt die Kompetenzen in den großen Deliktsfeldern wie Geldwäsche, Umsatzsteuerbetrug, Cum-Ex/Cum-Cum und Terrorfinanzierung. Sondereinheiten wie die Zentralstelle zur Umsatzsteuerbetrugsbekämpfung oder die gemeinsam mit Polizei und Justiz geführte Task Force werden in das neue Landesamt überführt.

Die zehn Steuerfahndungs-Finanzämter im ganzen Land bleiben als Standorte von sechs Regionalabteilungen des LBF NRW erhalten und garantieren somit weiterhin eine Präsenz in der Fläche. Minister Dr. Optendrenk: „Wir verfolgen beim Aufbau des LBF NRW bewusst einen modernen dezentralen Ansatz: Wir bringen die Ermittlungsarbeit zu den Fahnderinnen und Fahndern statt andersherum. Die fortgeschrittene Digitalisierung der Finanzverwaltung versetzt uns in die Lage, die besten Köpfe im Land zu gewinnen – unabhängig davon, wo im Land sie leben. Das ist jetzt schon eine Erfolgsgeschichte: Anfang 2025 werden wir in der nordrhein-westfälischen Steuerfahndung eine Rekordquote bei der Stellenbesetzung von rund 99 Prozent erreichen.“