Rathaus-Varianten in Greven
Ausgangslage
Am Rathaus der Stadt Greven besteht dringender Sanierungsbedarf. Es wurden im Betrachtungszeitraum Mängel im Brandschutz, defekte Bauteile sowie erhebliche energetische und funktionale Defizite festgestellt. Der Umfang des dringlichsten Sanierungsaufwandes wurde auf etwa 5 Mio. EUR geschätzt. Neben einer Sanierung war als alternative Realisierungsform ein Neubau auf einem benachbarten städtischen Grundstück zu prüfen.
Handlungs- und Realisierungsalternativen
Als bauliche Realisierungsvarianten wurden vier verschiedene Ansätze für alternative Handlungsvarianten definiert:
Die „0-Variante“ umfasst ausschließlich die Sicherstellung der Funktionalität und der Verkehrssicherheit. Die Maßnahmen werden im Rahmen der Instandhaltung durchgeführt und stellen keine Investitionskosten dar.
In Variante 1 werden alle baulichen Mängel im Rahmen einer Generalsanierung behoben sowie Maßnahmen zur energetischen Modernisierung vorgesehen. Zusätzlich zu diesen Bauleistungen wird in Variante 2 eine Flächenoptimierung berücksichtigt, wodurch die Verkehrsflächen reduziert und zusätzliche Räumlichkeiten für das derzeit noch extern in einer Mietlösung untergebrachte Jugendamt geschaffen werden sollen.
Basieren auf dem Raumbedarf der Variante 2 wird in der Variante 3 ein Neubau des Rathauses auf dem benachbarten städtischen Grundstück definiert.
Die unter dem Aspekt des Ressourcenverbrauchs vorteilhafteste bauliche Realisierungsvariante in Eigenregie (Variante 2) wurde in einem zweiten Schritt die Beschaffung im Rahmen eines ÖPP-Modells (Variante 4) untersucht.
Analyse und Bewertung
In einem Betrachtungszeitraum von insgesamt 28 Jahren (Bau- und Betriebsphase) wurden die Lebenszykluskosten (Finanzierungs-, Betriebs-, Instandhaltungskosten) der definierten Varianten mittels einer Barwertberechnung einschließlich differenzierter Risikobewertungen gegenüberstellt.
Ebenfalls wurden die variantenspezifischen Restbuchwerte, Abschreibungen und Restnutzungsdauern sowie variantenspezifische Mietaufwendungen berücksichtigt.
Zur Ermittlung des Finanzierungsaufwandes wurden auf die für die Zwischen- und Langfristfinanzierungen die jeweils aktuellen Zinskonditionen abgestellt. Für die ÖPP-Variante wurde eine Forfaitierung mit Einredeverzicht unterstellt. Für 20% der Instandhaltungsaufwendungen wurde eine Finanzierung durch Kassenkredite angenommen.
Ergebnisse der ressourcenorientierten Betrachtung nach NKF
Im Vergleich der baulichen Realisierungsvarianten zeigt sich eine deutliche Vorteilhaftigkeit der umfassenden Sanierungsvariante mit Flächenoptimierung.
Die Prüfung der Beschaffungsformen ergab eine 7%ige Vorteilhaftigkeit des ÖPP-Modells.
0-Variante | Sanierung inkl. Flächen |
Neubau | Sanierung ÖPP inkl. Flächen |
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saldierter Ressourcenverbrauch |
- 18,9 Mio. € | - 11,8 Mio. € | - 15,4 Mio. € | - 11,0 Mio. € |
Buchwert nach Betrachtungsende |
1,6 Mio. € | 10,5 Mio. € | 13,1 Mio. € | 9,4 Mio. € |
Restnutzungsdauer nach Betrachtungsende (in Jahren) |
10 | 49 | 56 | 48 |
Ansprechpartner beim Projektträger
Stadt Greven: Matthias Bücker
Rathausstraße 6
48268 Greven
Tel.: +49 -(0)2571 - 920-210
E-Mail: @email